Mit dem Ziel, den Besuchern naturnahes Gärtnern näherzubringen, bietet die Bund-Gruppe Uhldingen bereits zum 16. Mal einen Tag der offenen Gärten. Dabei nehmen insgesamt fünf Familien teil, die am Sonntag, 19. Juni, zwischen 13 Uhr und 18 Uhr ihre Gartentürchen öffnen (siehe Infokasten). Im Fokus dabei steht das Gärtnern mit und nicht gegen die Natur, ohne Gift und dennoch mit einer gewissen Gestaltungsfreiheit.
Unterschiedliche Gärten
„Ein naturnaher Garten heißt keinesfalls Wildwuchs und Urwaldcharakter“, betont Brigitte Heilmann aus Mühlhofen, die gemeinsam mit ihrem Mann Dirk diese Aktion 2002 initiiert hat und bis heute organisiert. „Es gibt völlig unterschiedliche Gärten zu sehen, die alle individuell gestaltet und auf ihre Art und Weise einzigartig sind.“ Die Besucher können sich an diesem Tag vor Ort Anregungen holen und sich durch Gespräche austauschen.
Egal, wie groß ein Garten sei, es gebe immer die Möglichkeit, das Ganze zu gestalten, betont Dirk Heilmann. Wichtig sei die Integration von Wild- und alten Bauerngartenpflanzen, die vielen Tieren ein Zuhause geben – und natürlich Offenblüter für die Insekten. Anhand der unterschiedlichen Lage, Größe und Gestaltung der Gärten wird am Aktionstag ein breites Spektrum an Gartenthemen geboten.
Viele Anregungen
Zu sehen gibt es neben Blumenwiesen, Teichen, Trockenmauern und Steingärten auch Rosen, Wildsträucherhecken, Waldbeete, Dach- und Wandbegrünungen, Obsthochstämme, Kräutergärtchen und Nutzgärten. Immer ein Thema ist dabei zudem der biologische Pflanzenschutz. „Es geht in solchen Gärten darum, Wildkräuter nicht auszurotten, sondern sie zu integrieren“, betont Brigitte Heilmann. „Die besondere Note macht dabei die Mischung der Pflanzen.“
Mit der Natur arrangieren
„Man muss sich mit der Natur arrangieren“, erklärt Dirk Heilmann. „Ein Naturgarten bedarf durchaus einer guten Planung und guter Kenntnis.“ Dabei ist es von großem Vorteil, wenn man die Böden im Garten kennt und für die Pflanzen auch den perfekten Platz hat. „Manche Sachen passen einfach nicht zu den Gegebenheiten, die man hat“, so die Initiatorin, in deren Garten sich von Strauchkronwicke über Frühlingsblatterbse bis Kornelkirsche finden. Ebenfalls zu entdecken sind unter anderem die Pimpernuss und die chinesische Wildrose.
Tag der offenen Gärten
Am Sonntag, 19. Juni, findet in Uhldingen-Mühlhofen zum 16. Mal der Tag der offenen Gärten statt. Veranstalter ist die Bund-Gruppe Uhldingen mit den Initiatoren Brigitte und Dirk Heilmann aus Mühlhofen. Zum ersten Mal fand der Aktionstag 2002 statt. Dieses Jahr sind nach der Corona-Zwangspause insgesamt fünf Gärten mit dabei. Weitere Informationen zum Tag der offenen Gärten gibt es im Internet unter:
Die offenen Gärten
Mühlhofen: Im Riegerhausweg 4 öffnet Familie Heilmann ihren Garten. Dort gibt es jede Menge Naturgartenelemente wie Teiche, alte Bäume, schattige Wiese, ein Waldbeet, Kräutergärtchen, Küchengarten, Rosen, Dach- und Wandbegrünung, Gartengestaltung mit hohem Anteil an Wildpflanzen sowie Strukturen mit Steinen.
Mühlhofen: Familie Kussauer zeigt in der Selsenbergstraße 1 ihren Garten. Es ist ein weiträumiger Garten nah an der Natur. Es gibt giftfrei bewirtschaftetes Gemüse und einen Beerengarten, Obstgarten mit alten Sorten, große Wiesenflächen mit Schafbeweidung, eine Nadelbaumgruppe mit angrenzendem Bachlauf. Es ist ein Refugium für viele Wildtiere.
Mühlhofen: Direkt gegenüber in der Selsenbergstraße lebt Familie Bauer, die ihren Garten ebenfalls öffnet. Es ist ein weitläufiger, offen gehaltener Garten mit alten und jungen Streuobstbeständen, Beerensträuchern, großer Blumenwiese, Blumenrabatten sowie einem Nutzgarten mit Kartoffelanbau unter Heu, Hühnern und Hasen.
Oberuhldingen: Familie Eiberger lebt im Öschle 1 und zeigt eine weiträumige Anlage, die einen offenen Blick auf vielfach buchsumsäumte Stauden, Kräuterbeete und einen Topfgarten mit vielen Funkien bietet.
Seefelden: Hinter der Kirche St. Martin liegt der Garten der Familie Stengele. Dort gibt es eine Brücke zur unberührten Natur: Ein großer Garten zwischen Wildnis und Pflege sowie Hochbeete mittels Regentonnen-Recyclings.