Weihnachtszeit ist Familienzeit. Und damit die Weihnachtsgeschichte mit Groß und Klein erlebbar ist, hat eine private Initiative um Piera Gürtler aus Mühlhofen den Weg im vergangenen Jahr zum ersten Mal aufgebaut. In der Verlängerung der Löhlestraße führt er etwa 500 Meter lang auf der Höhe zwischen zwei abgemähten Maisfeldern entlang. Die Weihnachtsgeschichte ist auf zehn Schildern beschrieben. Die Vorlage dazu lieferte das Buch „Ein Wunder ist geschehen“ mit Text und Illustrationen aus dem Carlsen Verlag. „Wir freuen uns riesig, dass uns die Autorin Anna Taube und die Illustratorin von Marlis Scharff-Kniemeyer die Freigabe erteilt haben, dass wir die Bilder und Texte benutzen dürfen“, sagt Piera Gürtler, die selbst mit ihrer Familie in Mühlhofen lebt.

Was im vergangenen Jahr eher eine „Spontanaktion“ war, ist dieses Jahr noch einmal deutlich erweitert worden. „Wir wurden schon Wochen vorher von vielen Seiten darauf angesprochen, ob wir ihn auch dieses Jahr wieder aufbauen werden“, erzählt sie. Zu diesem Zeitpunkt liefen bereits die ersten Vorbereitungen auf eine Erweiterung. Zum einen sind vier neue Schilder in Engelform entstanden, auf denen jeweils ein Weihnachtslied aufgemalt wurde. Somit kann in diesem Jahr auf dem Weihnachtsweg gemeinsam gesungen werden.

Das Highlight befindet sich allerdings am Ende des Weges: Dort ist ein zwei Meter großes Gemälde von Maria und Josef zu sehen. Gestaltet hat es der Künstler Tim Gürtler, der Ehemann der Initiatorin. Außerdem gibt es eine Krippe mit Stroh und insgesamt fünf Weihnachtsbäume, die beleuchtet sind. „Im vergangenen Jahr wurde vor allem die Aktion geliebt, dass die Besucher am Ende persönliche Wünsche auf Holzscheiben schreiben und diese an die Bäume hängen konnten“, so Piera Gürtler. „Auch dies ist natürlich wieder möglich.“

Viel Unterstützung
Bei der Vorbereitung war neben Familie Gürtler auch noch Patricia Mairle aus Mühlhofen mit ihrer Familie beteiligt. „Während der Organisation sind wir vielerorts auf große Zustimmung gestoßen“, erklärt sie. „Überall, wo wir nach etwas nachgefragt haben, wurden wir sofort unterstützt.“ Das Holz und die Werkstatt zum Vorbereiten stellte Holzbau Egger zur Verfügung, die Weihnachtsbäume stiftete Georg Dreher aus Meersburg-Riedetsweiler, beim Aufbau stellte der Biohof Baur, der unweit des Weges seinen Hof hat, seinen Traktor zur Verfügung, um die Holzpfähle in den Boden zu drücken, und selbst das Jesuskind, das ab Heiligabend in der Krippe liegen wird, wurde vom Mühlhofer Second-Hand-Laden „Bambini“ gestiftet.

Positive Rückmeldungen
„Es war wirklich beeindruckend, wie viel Zuspruch wir bekommen haben“, resümiert Piera Gürtler. „Uns haben auch schon ganz viele positive Rückmeldungen erreicht.“ Schon am Tag des Aufbaus kamen die ersten Familien, die den Weg abgelaufen sind. Jedes Schild wurde aufmerksam gelesen. Am Ende ist die Stallszene neben einer Bank aufgebaut. „Ich bin sicher, dieses Jahr werden Maria und Josef, die Krippe und die beleuchteten Bäume ein beliebtes Motiv für Familien-Weihnachtsfotos“, sagt Piera Gürtler schmunzelnd.

Holzscheiben zum Beschriften
Im vergangenen Jahr kam der Weihnachtsweg dermaßen gut an, dass die Organisatoren kaum hinterher kamen, Holzscheiben zu sägen. Dieses Mal wurden im Vorfeld deutlich mehr vorbereitet. „Die Scheiben stammen tatsächlich von Weihnachtsbäumen“, erklärt sie. „Es sind die dünnen Stämme, die beim Anpassen der Bäume übrig geblieben sind.“ Auch sie stammen von Georg Dreher. Damit sei es aber buchstäblich eine runde Sache, damit die Weihnachtsbäume auf dem Weihnachtsweg am Ende auch reich geschmückt sind. Und ganz nebenbei kann jeder Besucher einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Mit sehr viel Herzblut
Die Initiatorin und das gesamte Team haben den Mühlhofer Weihnachtsweg in etwa drei Wochen Arbeit vorbereitet. „Es war unheimlich viel Herzblut dabei“, sagt sie. „Da ist es auch egal, wenn mal irgendwo ein paar kleine Kosten anfallen.“ Aufgebaut wurde er von etwa 15 Freiwilligen. Dass Familien in dieser schwierigen Zeit die Möglichkeit haben, zum einen etwas gemeinsam zu machen und dann auch noch Weihnachtsstimmung aufkommt, sei es allemal wert.
Der Mühlhofer Weihnachtsweg
Start des Weihnachtsweges ist am Ende der Sackgasse der Löhlestraße in Mühlhofen. Er führt etwa 500 Meter auf der Höhe zwischen den abgemähten Maisfeldern bis an den Waldrand. Zu sehen sind zehn Schilder mit der Weihnachtsgeschichte und vier Schilder mit Weihnachtsliedern. Am Ende steht ein zwei Meter großes Bild von Maria und Josef, das vom Mühlhofer Künstler Tim Gürtler gestaltet worden ist. Daneben gibt es eine Krippe und insgesamt fünf Weihnachtsbäume. Diese können mit Holzscheiben geschmückt werden, die von den Besuchern mit persönlichen Wünschen versehen werden können. Der Weihnachtsweg kann bis zum 6. Januar besucht werden.
Die Weihnachtsgeschichte
Auf den zehn Stationen steht die Weihnachtsgeschichte aus dem Buch „Ein Wunder ist geschehen“ von Anna Taube. Selbst die Illustrationen von Marlis Scharff-Kniemeyer sind zu sehen. Sowohl die Autorin, die Illustratorin als auch der Carlsen Verlag aus Hamburg unterstützen den Mühlhofer Weihnachtsweg mit der Freigabe des Materials.
Anfahrt
Am Weihnachtsweg gibt es keine Parkplätze. Wer mit dem Auto kommt, kann am besten auf dem Parkplatz Kirchstr. 2 parken und dann in Richtung Kirche laufen. Nach der Bahnunterführung geht es rechts in die Löhlestraße. Diese bis zum Start des Weihnachtsweges folgen.