Bei einer Erhebung, die im Auftrag der dualen Systeme durchgeführt wurde, gaben 80 Prozent der Befragten an, dass sie ihren Abfall gerne ordnungsgemäß sortieren würden. 60 Prozent der Umfrageteilnehmer fehlt es demnach jedoch an Detailwissen über die richtige Trennung von Verpackungen, Restmüll, Papier und Glas.
Und das hat Folgen: Rund 30 Prozent des Inhalts der Gelben Tonnen und Gelben Säcke in Deutschland sind laut „Mülltrennung wirkt“, einer Initiative der dualen Systeme, Materialien, die dort eigentlich nicht hineingehören. Zu den beliebtesten „Müllsünden“ in der Gelben Tonne oder im Gelben Sack zählen demnach beispielsweise Windeln, Feuerlöscher, Batterien, Video- und Audiokassetten sowie Planschbecken.

Tatsächlich gehören ausschließlich gebrauchte und entleerte Verpackungen, die nicht aus Papier, Pappe, Karton oder Glas sind, in die Gelbe Tonne oder den Gelben Sack. Entsorgen Verbraucherinnen und Verbraucher ihre Verpackung aus Kunststoff, Aluminium, Weißblech und Verbundmaterialien wie etwa Getränkepäckchen konsequent in der Gelben Tonne oder im Gelben Sack, können diese recycelt und zu neuen Produkten – zum Beispiel Folien, Blumentöpfen oder Farbeimern – verarbeitet werden. Anders ist es mit Abfällen, die in die Restmülltonne geworfen werden. Diese werden verbrannt, wodurch die Wertstoffe unwiderruflich verlorengehen. Wie langlebig Wertstoffe sein können, wenn sie richtig entsorgt werden, zeigt das Beispiel Aluminium: Rund 75 Prozent des seit 1888 produzierten Leichtmetalls sind bis heute im Umlauf.

Und auch in Sachen Klimabilanz erzielt die ordnungsgemäße Mülltrennung eine Wirkung, die das Thema eigentlich in den Klima-Wahlkampf zur Bundestagswahl hätte hieven müssen: Jede Tonne Recyclingkunststoff, die anstelle vergleichbarer Neuware zum Einsatz kommt, vermeidet statistisch gesehen zwischen 1,5 und 3,2 Tonnen klimarelevanter Treibhausgase. Das Öko-Institut in Freiburg hat berechnet, dass durch das Recycling von Verpackungen aus der Gelben Tonne und dem Gelben Sack, aus Glas sowie aus Papier, Pappe und Karton in Deutschland jährlich rund 3,1 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente eingespart werden – das entspricht den Treibhausemissionen einer Stadt wie Bonn. „Jeder Haushalt kann jeden Tag etwas für den Umweltschutz tun – mehr als viele denken“, sagt Verpackungsexperte Axel Subklew von der Initiative „Mülltrennung wirkt“.
Dass die Verbraucherinnen und Verbraucher beim Einkauf gerne auf Verpackungen aus Recyclingmaterial zurückgreifen, hat die erwähnte Kantar-Umfrage ergeben: Über 80 Prozent der Befragten gaben an, sehr wahrscheinlich oder sogar sicher ein Produkt vorzuziehen, dessen Verpackung komplett aus wiederverwertetem Material besteht. „Damit dies möglich ist, muss der Müll richtig getrennt werden – nur so schließt sich der Kreis“, sagt Verpackungsexperte Axel Subklew von der Initiative „Mülltrennung wirkt“.
Rund ums Recycling:
Fehlwürfe: In den Gelben Säcken und Gelben Tonnen finden sich durchschnittlich 30 Prozent Abfälle, die dort nicht hingehören. Das entspricht rund 780.000 Tonnen pro Jahr. Diese Abfälle erschweren das Recycling oder machen es sogar unmöglich.
Kosten: Die Erfassung, Sortierung und das Recycling der Verpackungen über die dualen Systeme in Deutschland kosten im Durchschnitt rund 18 Euro pro Bürgerin und Bürger. Diese Kosten bezahlen die Verbraucherinnen und Verbraucher über den Produktpreis an der Kasse im Supermarkt direkt mit.
Recyclingquote: Die dualen Systeme sind gemäß Verpackungsgesetz verpflichtet, mindestens 58,5 Prozent der entsorgten Kunststoffverpackungen zu recyclen.
Weitere Infos: Infos, wie richtig getrennt wird, gibt es im Internet unter: